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Über die Tagung

 

LESEN UND DEUTSCH LERNEN

Wege der Förderung früher Literalität durch Kinderliteratur

(ExpertInnentagung)

 

In der Migrationsgesellschaft und unter den Bedingungen lebensweltlicher Mehrsprachigkeit steht die Förderung der Literalität vor bestimmten Anforderungen. Aktuelle erwerbstheoretische Untersuchungen im Kontext der Erzählforschung zeigen deutlich, dass im Zusammenhang mit der Ausbildung medialer und konzeptioneller Schriftlichkeit bei Kindern der Arbeit mit Kinderliteratur im schulischen und familiären Kontext eine grundlegende Bedeutung zukommen (vgl. Becker/Wieler 2013).

Oftmals müssen Kinder, die in amtlich deutschsprachigen Regionen den Unterricht besuchen nicht nur Lesen und Schreiben, sondern zugleich auch Deutsch lernen. Die Tagung „Lesen und Deutsch lernen. Wege der Förderung früher Literalität durch Kinderliteratur" widmet sich in diesem Zusammenhang folgenden Fragestellungen:

 

  • Welche literarischen Texte sind unter der Gegebenheit lebensweltlicher Mehrsprachigkeit für die Förderung von Literalität besonders geeignet?
  • Auf welche Weise kann mit diesen Texten der Auf- und Ausbau medialer und konzeptioneller Schriftlichkeit im Deutschen und in anderen lebensweltlichen Sprachen gefördert werden?
  • Wie kann Kinder- und Jugendliteratur im Sinne von sprachlicher Bildung und Sprachförderung genutzt werden?
  • Welchen grundlegenden Beitrag kann Kinderliteratur hierbei zur literarischen Sozialisation leisten?

 

Die Beiträge sollen einerseits konkrete Unterrichtserfahrungen und ihre empirische Untersuchung in die Diskussion einbringen und andererseits der großen Nachfrage nach deren lehr- und lerntheoretischer Einbettung gerecht werden.

 

Neben fachlichen Diskussionsbeiträgen wird es im Rahmen der Tagung auch eine Lesung und ein Autorinnengespräch mit der Bilderbuchkünstlerin Lilly Axster geben. Die Tagungsteilnehmerinnen sind aus diesem Grund bereits im Vorfeld dazu eingeladen, sich mit ihrem Bilderbuch Alles gut. Die Geschichte von Leonies Umzug (Axster/Aebi 2007) auseinanderzusetzen (vgl. dazu auch Eder 2015).

 

Literatur:

Axster, Lilly/Aebi, Christine (Ill.): Alles gut. Die Geschichte von Leonies Umzug. – Gumpoldskirchen/Wien: de’A, 2007.

 

Becker, Tabea/Wieler, Petra (Hrsg.): Erzählforschung und Erzähldidaktik heute. Entwicklungslinien - Konzepte - Perspektiven. - Tübingen: Stauffenburg, 2013.

 

Eder, Ulrike: „Alles gut“ für den DaZ-Unterricht. Exemplarische Literaturanalyse eines mehrsprachigen Bilderbuchs als Basis für mögliche Didaktisierungen. In: Eder, Ulrike (Hrsg.): Sprache erleben und lernen mit Kinder- und Jugendliteratur I. Theorien, Modelle und Perspektiven für den Deutsch als Zweitsprachenunterricht. - Wien: praesens, 2015 (Kinder- und Jugendliteratur im Sprachenunterricht, Bd. 1); S. 143-173.

Dr. Ulrike Eder
Univ.-Prof. Dr. İnci Dirim
Institut für Germanistik
Fachbereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
Porzellangasse 4/4.Stock
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